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Cairns / Ausflug nach Kuranda
Samstag, 7.8.2010
Hallo Ihr Lieben alle,
bei Starkwind und Sonnenschein haben
wir die Destiny heute in die herrliche
Marina von Cairns verlegt. Außer uns
sind schon weitere Schiffe der Flotte
im Hafen: Ciao, Ariane, Voyageur, Lady
Eve IV, Eowyn und Thor VI. Es ist
ein wunderbares Gefühl, immer wieder
Freunde zu treffen.
Cairns ist eine höchst gepflegte Stadt
und in der Nähe vieler Attraktionen:
 Great Barrier Reef ca. 60 km, im Norden
der Daintree-Nationalpark, ein
Regenwald und im Westen die Atherton
Tablelands. Außerdem ist Cairns Ausgangspunkt für die Fahrt zum Cape York, dem
nördlichsten Punkt des Kontinents.
Obwohl Cairns direkt am Meer liegt – mit einem großartigen Hafen, modern, mit allen
notwendigen sanitären und technischen Einrichtungen bestens versorgt – besitzt die Stadt
keinen direkten Strandzugang. Die Strandpromenade, die mit viel Aufwand hergestellt
wurde, grenzt bei Ebbe an eine einige hundert Meter lange Schlammebene, auf der kleine
Mangroven wachsen. Darüber hinaus lauern in den Flüssen Krokodile und das Meerwasser
ist hier dunkel wie die Nordsee. Aber 10 – 20 km nördlich der Stadt liegen die schönsten
Strände von Queensland  – allerdings leider von November bis Mai wegen der Quallen nicht
nutzbar. Deshalb hat Cairns im Jahr 2003 „The Lagoon“ eröffnet, eine tolle
Freibadlandschaft, wobei man von jedem Becken aus den Eindruck hat, das Wasser geht
direkt ins Meer über, mit Grillplätzen (fest gebaute Gasgrillplätze), Umkleidekabinen,
Duschen und großzügigen Liegewiesen. Alles selbstverständlich kostenlos für jedermann
zugänglich.
Auffällig in Cairns ist die überwiegend junge Bevölkerung – beinahe die einzigen Älteren,
die wir gesehen haben, waren die Teilnehmer der World-ARC - und der mehrheitlich
asiatische Anteil der Besucher. Von Sandy im Hafenbüro hatten wir gehört, dass heute am
Samstag ein Pferderennen in Cairns sattfindet, was insbesondere wieder die jungen Leute
ganz besonders anzieht – die dann anschließend abends in der Stadt zum Essen gehen. Toll
haben sich insbesondere die jungen Mädchen herausgeputzt: superkurze Röckchen – also
wirklich gerade mal das Nötigste an Stoff – Schuhe mit Pfennigabsätzen in
schwindelerregender Höhe und wahre Kunstgebilde aus Federn und Tüll im Haar. Und zu
später Stunde tragen sie dann die Schuhe über der Schulter und laufen barfuß.
Sonntag 8.8.2010
Heute machen wir einen Ausflug nach Kuranda, hinauf in den Regenwald. Bergauf geht es
mit der historischen Kuranda Scenic Railway: für jeden Zugliebhaber geradezu eine
Delikatesse. Als die Bahnlinie Ende des 19. Jh. erbaut wurde, war sie eine grandiose
Herausforderung für Ingenieure und für die damaligen Arbeiter. Ein Höhenunterschied von
knapp 350 m wird mit der rd. 30 km langen Strecke überwunden; es geht durch 15 von Hand
geschaffene Tunnels, der längste davon 490 m. Spektakulär ist eine langgezogene, eiserne
Fachwerkbrücke in einer relativ engen Kurve,  hoch über dem Abgrund. Vorbei geht es an
beängstigenden Schluchten, riesigen Wasserfällen, wo das Wasser über 250 m tief hinab
stürzt und immer wieder traumhaft schöne Ausblicke weit hinab ins Tal und über das
Korallenmeer. Kuranda selbst ist von morgens 10 Uhr bis 4:30 Uhr nachmittags fest in der
Hand der Touristen, vorwiegend wieder aus dem asiatischen Raum. Neben den
mannigfachen Marktständen gibt es 3 höchst interessante Besuchermagneten: zunächst
das riesige Schmetterlingshaus mit über hundert verschiedenen, z. T. Handteller großen,
farbenprächtigen Schmetterlingen. Dann die Kuranda Vogelwelt. Australiens größte, frei
fliegende Vogelsammlung. Kaum dass wir dieses  riesige Gehege betreten, setzt sich auch
schon ein grüner Indian Ringneck Parakeet   (etwa so groß wie eine Elster) auf meine rechte
Schulter und klettert über den nackten Hals auf die rechte Schulter (das ist vielleicht ein
Gefühl!) um schließlich auf meinen Kopf zu klettern (mach bloß kein Sch….!!!). nun gefällt
ihm meine Brille und er beginnt, daran rum zu knabbern und sie mir von der Nase zu ziehen
- jetzt reicht‘s mir aber! Herrliche farbenprächtige Papageien gibt es zu sehen – immer
wieder saust einer am Kopf vorbei – einen Cassowary, der aussieht wie ein
überdimensionaler Truthahn mit einem leuchtend blauen Kamm auf dem Kopf, quittegelbe
Vögel, einen großen schwarzen Schwan, grüne, rote und gelbe Zebrafinken, einen völlig
schwarzen Kakadu mir roten, langen Schwanzfedern und, und, und… wenn ich nur die
deutschen Namen alle wüßte…… Die dritte Attraktion ist ein Gehege mit Krokodilen,
Schlangen, Känguruhs, die man füttern darf, und niedlichen Koalas. Man muss schon Glück
haben, eines dieser kleinen, wuschelweichen Tierchen mit den schwarzen Knopfaugen auf
den Arm zu bekommen, schließlich schlafen sie mehr als 18 Stunden am Tag. Koalas sind
keine Bärchen, sie gehören vielmehr zur Familie der Beuteltiere (was wir nicht alles gelernt
haben auf dieser Reise!) Hinab ins Tal geht die Fahrt über den Regenwald etwa 1 ½ Stunden
lang mit der Gondelbahn; wieder mit traumhaften Ausblicken über den Regenwald auf die
Wasserfälle und weit hinaus auf das Great Barrier Reef.
Montag, 9.8.2010
Heute ist Arbeitstag auf der Destiny: putzen, reparieren, Ersatzteile besorgen und einkaufen;
nur Linde macht heute einen Schnorchelausflug ans Great Barrier Reef und atemlos von
ihrem Erlebnis kommt sie zurück: auf der Rückfahrt hat direkt neben dem Schiff und unter
dem Schiff hindurch fast eine ganze Stunde lang ein Wal gespielt. Er ist gesprungen, hat die
mächtige Schwanzflosse gemächlich wieder ins Wasser gleiten lassen und je lauter die
Leute auf dem Schiff vor Begeisterung johlten, umso übermütiger wurde er. Zum Schluss
hat er sich auf den Rücken gedreht, dem begeisterten Publikum seinen weißen mächtigen
Bauch gezeigt, der von vielen Putzerfischen gerade gesäubert wurde, und dann tauchte er
ab. Ein grandioses Spektakel und das alles, ohne Eintritt bezahlen zu müssen – ja so sind
wir Schwaben eben!!!
Dienstag, 10.8.2010
Heute haben Wolfgang, Anne und ich einen Ausflug zum Great Barier Reef gemacht – bei
meist strömendem Regen. Aber was soll’s, im Wasser werden wir sowieso nass. Wolfgang
geht zum Tauchen – 2 Tauchgänge mit einem Guide für sich allein, natürlich ohne dafür
bezahlen zu müssen (diese Schwaben! – Thomas ich höre Dich!),  womit hat er diese
zufälligen Extras eigentlich verdient? Anne und ich gehen zum Schnorcheln, natürlich auch
mit Guide, aber der ist schon mit ein paar anderen Schnorchlern weg, noch ehe die ganze
Gruppe im Wasser ist. Das Great Barrier Reef ist mit seinen vielfältigen Korallen und
mannigfachen Fischen schon beeindruckend, aber wenn die Sonne nicht scheint, leuchten
die Korallen nicht so strahlend bunt und wenn hundert Schnorchler im Wasser sind,
nehmen die Fische wohl eher reißaus. Vielleicht bin ich auch mit zu großen Erwartungen
hierher gekommen!
Mittwoch, 11.8.2010
Heute nehmen wir Abschied von Cairns, das Wetter hat sich wieder gebessert und wir
ziehen weiter gen Norden, Thursday Island entgegen, wo dann auch wieder ein Treffen der
ganzen WorldARC-Flotte ist.
Herzliche Grüße nach Deutschland senden Euch
Ingrid und Wolfgang, Udo und Anne sowie Linde