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Ecuador - Galapagos
Freitag, 19. Februar 2010
Auszüge aus Udo’s Bericht:
Donnerstag, 18. Februar 2010, Segeln 
nach Galapagos
08:00 Frühstück - danach wird alles zum
Ablegen klar gemacht.
11:45 Anker auf, wir setzen das Groß
und die Genua und segeln auf die
Startlinie zu.
12:00 Unter dreimaligem Hupen fahren
wir über die Ziellinie zusammen mit 16
anderen Yachten. Zwei sind noch zur
Reparatur auf Land, Chessie nach wie
vor in Panama, einige sind schon von
Panama aus direkt nach Galapagos aufgebrochen. Eine Yacht musste wegen
Getriebeschaden nach Panama zurückgeschleppt werden und hat die Rallye aufgegeben!
Der Wind meint es gut mit uns und wir segeln im vorderen Drittel bei südwestlichem Wind
zwischen 10 und 12 Knoten. Etwa 550 Seemeilen bis Galapagos liegen vor uns.
15:00 Der Wind hat nachgelassen. Wir starten die Steuerbordmaschine und laufen mit 5,4 kn
nach Westen Kurs 285 Grad.
17:00 Wir haben wieder Wind – Motor aus -  es wird gesegelt mit Groß und Genua.
18:00 Henning bereitet das Abendessen vor: 1,5 Kg Rinderfilet (muss weg, stammt noch aus
Panama), Salat und ein paar Kartoffeln für meinen angeschlagenen Magen. Ingrid und mich
hat es mal wieder magen/darmmäßig erwischt. Wahrscheinlich war es die dicke Kaffeebrühe
morgens im Hotel von Cuenca, oder das eiskalte Bier am Mittwoch in einem Restaurant in
Salinas, was unsere Mägen nicht vertragen haben.
Das gute Steak geht trotzdem fast weg, dank der tatkräftigen Esser - Wolfgang und
Henning. Wolfgang braucht danach dringend noch etwas zur besseren Verdauung und da
tut Cointreau wahre Wunder!
Samstag, 20. Februar  2010
 Segeln  nach Galapagos
00:00 Wolfgang weckt mich zur Wache. Alles ist ruhig wir fahren unter Groß und Genua
gegen die Welle. Alles bleibt ruhig, „normaler Fischkontakt“! Es ist leicht bewölkt, 12-14 kn
Wind aus südlicher Richtung. Die Wache geht schnell vorbei und ich werde um 3:00 von
Henning abgelöst.
09:00 Funkrunde:  Position 01 Grad 21,98 min Süd, 085 Grad 27,74 min West, Etmal nach
Karte 147 sm
10:00 Wind aus Süd Südwestlicher Richtung (SSW) mit 7 kn. Wir setzten die Leichtwetter-
Genua und machen  5,4 kn Fahrt.
12:00 Kaum Wind, zeitweise unter 6 kn aus SSO.  Wir machen zeitweise unter 4 kn Fahrt.
Alles liest oder schläft, außer dem Rudergänger. Ein ruhiger Nachmittag und trotzdem wird
man müde.
14:00 Ich versuche eine Locro Papa herzustellen, das ist eine köstliche Kartoffelsuppe, die
mit Achiote, einem Gewürz aus roten kleinen Schoten, gelb getönt wird und cremig mit ¼
Avocado, gerösteten Maiskörnern und etwas zerlaufenem Käse serviert wird. Die ersten
Schwierigkeiten stellen sich ein: wie behandelt man die roten Achiote-Körnchen? Ich
beschließe, sie einfach mit heißem Wasser aufzubrühen, mit der Gabel zu zerkleinern und
durch einen Kaffeefilter abzugießen, weil sie sich nicht ganz zerkleinern lassen.
Der erste Versuch geht durch, nur den Käse haben wir vergessen. Das stellen wir fest, als
wir die Suppe auf haben! Der nächste Versuch wird besser.
19:00 Der Rest der Lasagne wird aufgewärmt, dazu ein frischer Salat und fertig ist das
Abendessen.
Sonntag, 21. Februar  2010,Tag, Segeln  nach Galapagos
18:00 Immer noch traumhaftes Wetter, die Sonne wird am Horizont schon glutrot und
schämt sich, bald unter zu gehen. Mit dem Angeln war heute nichts, kann ja nicht immer ein
Fisch gefangen werden.  Wir müssen essensmäßig umdisponieren, das restliche Gemüse 
wird draußen auf den Tisch gepackt und der Kühlschrank mit frischem vom letzten Einkauf
in St Libertad wieder aufgefüllt. Es beginnt eine gemeinsame Schnippelaktion für einen
Gemüsetopf mit gebratenen Streifen aus Hähnenbrustfilet, dazu ein Fläschchen Rotwein
und seit langem ein vernünftiges Bier!
Nach unserer Schätzung müssten wir gegen 2 oder 3 Uhr morgen früh den Hafen von
Baquerizo Moreno auf Isla San Christóbal, der östlichsten Insel der Galapagos, erreichen. 
Die Zielgerade und auch der Hafen liegt im Westen von San Cristóbal.
20:00 Leichter Regen setzt ein. Wolfgang macht die erste Wache, danach Henning und am
Schluss werden wir wohl alle an Deck sein!
Montag, 22. Februar, 2010, segeln nach Galapagos, Puerto Baquerizo Moreno, Isla San
Christóbal.
03:30 Der Anker fällt vor Puerto Baquerizo Moreno, etwa 200 Meter vom Ufer entfernt. 7 ARC
Schiffe liegen schon da und viele kleine und große Fischerboote. Die ersten Seelöwen
„rülpsen“ in die Nacht!
08:00 Frühstück bei schönem Wetter, in einer klaren blauen Bucht! Wir dürfen nicht von
Bord, bis alle Formalitäten geklärt sind und die Behörden an Bord waren. Wir haben
Handyempfang und ich freue mich, mal wieder mit zu Hause zu telefonieren und Anne zu
hören!
10:00 Der Papierkram ist erledigt und wir fahren mit den hier eingesetzten Wassertaxi an
Land. Mit dem Dingi darf man hier nicht an Land, bzw. es länger als eine ½ Stunde
festmachen. Pro Person ½ Dollar und bei Dunkelheit 1 Dollar! Am Steg angekommen, liegen
überall Seelöwen herum, selbst auf der kleinen Promenade. Wir haben Respekt vor den
Tieren und schleichen uns an ihnen vorbei. Die bleiben seelenruhig liegen, teilweise auf
dem Rücken, alle Viere von sich gestreckt!
13:30 Pünktlich sind wir am Treffpunkt mit Foto-, Filmkamera und Mückenspray bewaffnet.
Es geht ins Landesinnere auf guten Straßen. Der Himmel zieht sich zu, es fängt an zu
regnen und wir haben keinen Regenschutz dabei! Es geht nach Norden zum höchsten
Punkt, dem Punto Pitt, ein über 300 m hoher Vulkan. Die Vegetation erinnert an St. Lucia.
Alles in Wolken und wir sehen leider nicht so viel. Der erste Halt ist bei einer
Schildkrötenfarm. Im strömenden Regen wandern wir einen Exkursionspfad entlang. In
einem Gehege sehen wir die ersten kleineren Schildkröten, weiter geht’s auf Holzstegen,
vorbei an Hartholzbäumen und allerlei giftigem Gewächs zu einem Tümpel in dem 4 große
Schildkröten planschen, wir sehen noch zwei, drei weitere Exemplare und das war’s. Etwas
enttäuschend ist unser nächster Halt vor einem Vulkankegel, der einen kleinen See im
Krater haben soll. Am Kraterfuß hält Alex, unser Fahrer, an und fragt, ob wir Lust haben eine
Viertelstunde nach oben zu laufen! Die Heizung im Pickup ist so schön warm und wir
fangen an zu trocknen. Wir fahren lieber weiter. Jetzt geht es zum schönsten Aussichtsplatz
auf der Insel. Nach kurzem Aufenthalt und Blick in den Regen und die Wolken fahren wir
weiter! Alex pflückt uns zur Aufmunterung eine Frucht von einem Baum, die wie Rosen
riecht und schmeckt. Wir machen nochmal Halt an einem Küstenstreifen, an dem wir
Riesenleguane in den Klippen bewundern können. Mit ihren finsteren Mienen und der
dunkelgrauen, genarbten Oberfläche ihrer “Panzerhaut” sind sie von dem schwarzen
Lavagestein kaum zu unterscheiden. Ein weiterer Weg führt in eine Bucht, in der viele
Seelöwen mit ihren Jungen planschen. Sie haben keine Scheu und schwimmen auf uns zu,
selbst wenn wir im Wasser stehen.
Mittwoch, 24. Februar, 2010,Tag 50
Segeln nach Puerto Ayora, Santa Cruz
07:00 Frühstück. Henning geht mit Werkzeug an Bord der Dreamcatcher, ein Schweizer
Boot, um nach dem Motor zu schauen. Auch ist der Generator von Dreamcatcher 
ausgefallen und die Lebensmittel drohen zu verderben. Jan von der Ronja hilft mit einem
mobilen Generator aus! Wir wollen uns mit Henning in Puerto Ayora wieder treffen.
08:30 Der Anker wird gelichtet und wir fahren unter Motor aus der Bucht von Puerto
Baquerizo Moreno, Isla San Christóbal. Der Wind frischt auf und wir fahren unter Segel die
letzten 40 Seemeilen nach Puerto Ayora, Santa Cruz.
15:00 Der Anker fällt vor Puerto Ayora. Wegen des starken Schwells in der Ankerbucht
bringen wir mit Hilfe eines Wassertaxis einen Heckanker aus, um die Bewegung der Destiny
zu begrenzen.
16:00 Wir rufen per Funk ein Wassertaxi und fahren an Land, um im Hotel Espana nach
Esther zu fragen. Sie wird unsere Betreuerin für die nächsten 3 Tage sein und uns auf den
Touren nach Floreana, Isabela und Santa Cruz begleiten.
Der erste Abschnitt unserer Weltumsegelung geht zu Ende. Von hier fliegen Ingrid,
Wolfgang und ich am 1.3.2010 nach Hause, Katrin fliegt am 5.3. zurück und Henning startet
am 8.3. mit neuer Crew zu den 3000 sm entfernten Marquesas-Inseln.
Wir freuen uns heute schon, wenn wir in Französisch Polynesien (Tahiti / Bora Bora) wieder
gemeinsam weitersegeln dürfen!
So viel für heute!  Wie es weiter geht - in den nächsten Tagen!
Liebe Grüße von der gesamten Crew der Destiny
Udo