www.destinyroundtheworld.de
Panama
Montag, 25. Januar 2010
Auszüge aus Ingrid’s Bericht: 
Hallo Ihr Lieben alle,
wir liegen vor Panama-City in der
Flamenco Marina, die zu einer kleinen,
der Stadt vorgelagerten Inselkette
gehört. Diese Inseln sind durch einen
ca. 4,5 km langen, sehr schön
angelegen Damm mit dem Festland
verbunden. Der Damm wurde zur
Schonung der Kanaleinfahrt vor den
schlammführenden Strömungen der
Gezeiten angelegt. Die Marina ist voller
schnittiger, großer und noch größerer
Yachten – fast alles Motor, wir sind die
einzigen, wenigen Segler. Es gibt
ausgezeichnete Restaurants.  Bars und
eine Shopping Mall sorgen für Stimmung. Nicht ganz dazu passen die spärlichen sanitären
Einrichtungen.
Wir sind entspannt und ausgeruht und wollen heute mal anfangen, die Stadt Panama-City zu
erkunden. Dazu haben wir Federico engagiert, einen Taxifahrer, der uns für 50 US$ (ca. 30 €)
den ganzen Tag zur Verfügung steht.
Freitag, 29. Januar 2010 Tag 24, zu den Emberá Indianern
Hallo Ihr Lieben alle,
von der ARC werden laufend mehr oder minder interessante Ausflüge organisiert, heute,
Freitag, den 28.1.2010, geht es zu den Emberá-Indianern. Mit dem Bus fahren wir ca. 40 km
östlich von Panama-City in den Nationalpark Chagres. Panama hat eine ganze Reihe von
Nationalparks; dieser ist der viertgrößte und liegt in Nord-Süd-Richtung entlang des
Panama-Kanals. Der Park ist schwer zugänglich und kann fast nur über die Wasserwege
erreicht werden...
Der Parque Chagres ist nicht ganz der Natur überlassen: 30 % gehören den Emberá-
Indianern, die wegen der Schaffung des Bayano-Stausees von Darien hierher umgesiedelt
worden waren. Sie haben hier allerdings die Auflage, da es sich um ein Naturschutzgebiet
handelt, Pflanzen nur für den eigenen Bedarf anzubauen. Ihren Unterhalt müssen sie aus
dem Tourismus bestreiten, wenn man vom Fischfang absieht. Die Emberá sind, wie die
Kuna, kleinwüchsig, sie sind aber muskulöser und kräftiger gebaut. Auffallend sind ihre
schönen Gesichter, sie haben keine so markante, scharfe Nase wie die Kuna, die jungen
Mädchen sind ausgesprochen hübsch, von den niedlichen Kindern ganz zu schweigen...
Die Busfahrt endet an einem steilen Hang zum Alajuela-See, das kurze Stück zu den
Einbaumbooten legen wir zu Fuß zurück. Die Boote sind etwa 8 m lang, natürlich schmal,
auf den einfachen, aus einem Brett gefertigten Querbänken haben, mit Ausnahme der ersten
und letzen Bank, immer 2 Personen nebeneinander Platz. Etwa 15 Personen fasst ein
Einbaum, vorn und hinten steht jeweils ein Indianer. Zum Entsetzen unseres Kapitäns
müssen alle Touristen Schwimmwesten anlegen. „Jetzt bin ich von Lanzarote über den
Atlantik bis hierher ohne Schwimmweste ausgekommen und auf dem Tümpel soll ich eine
anlegen!!“...
Auf der Rückfahrt mit dem Einbaum machen wir Halt an der Communicidad de Emberá
Parará Puru,  den Dörfern der Emberás. Von den zurückgebliebenen Männern des Dorfes
werden wir mit rhythmischer Musik empfangen. Die Instrumente sind aus natürlichen
Stoffen und selbstgebaut, Trommeln, Rasseln und Rätschen. Aus den Einbäumen werden
große Kühlbehälter geholt und die Frauen und jungen Mädchen machen für uns aus den
mitgebrachten Früchten leckere Portionen: Honigmelonen, die wie Sahne auf der Zunge
zergehen, zuckersüße kleine Bananen, Orangen, Mandarinen und ein Hochgenuss von
Ananas, wo die Scheiben schon beim Zufassen zerfließen und im Mund einen Schwall von
süßem Saft ergeben. Wir triefen geradezu vor Saft. Zum Reinigen der Hände haben die
Mädchen eine Schale mit Wasser auf den Tisch gestellt, darin schwimmen in kleine Stücke
zerrissene Blätter, die dem Wasser einen aromatischen, erfrischenden Duft geben. Zu den
Früchten werden in Tüten, die jeweils aus einem Viertel eines Bananenblatts gefaltet
werden,  gebratene Bananenplätzchen (Patacones) gereicht und köstlicher, gebratener
Süßwasserfisch, genannt Pilapia...
Wieder ertönt rhythmische Musik, die Emberá singen und tanzen. Schließlich werden auch
die Touristen zur Musik der Embera zum Tanzen aufgerufen und sofort stürmt mein kleiner
Emberá-Mann auf mich zu und „Mama“ und Ricueldo eröffnen den Tanz. Währenddessen
räumen die Kinder alle Reste der Speisen in die Hütten der Emberá. Hier wird nichts
weggeworfen.  Nach dem Tanz führt mich Ricueldo zu seiner Familie. Seine Frau und seine
4 Kinder hatten auf einer Bank am Rande des Raumes Platz genommen.
Der Nachmittag neigt sich dem Ende zu und die Emberá bringen uns das letzte kurze Stück
über den See zurück zum Bus. Mit herzlicher Umarmung und Küssen verabschieden sich
die Emberá von uns. Sie fahren zurück in die Ruhe und Stille ihrer Dörfer und wir in die
südländisch hektische  Millionenstadt Panama-City.
Samstag, 30. Januar 2010
21:00Laute Musik, tiefe Bässe ertönen: da kommen sie die zwei Oldtimer Busse angerollt.
Sie sehen aus wie zwei der alten amerikanischen Schulbusse, aber total farbig angemalt als
Partybusse. Die Fenster bestehen aus offenen Holzrahmen, im Innern eine Bank rings
herum an den Außenwänden und vorn eine Bar. Rum und Gin aus Zweiliterflaschen, Cola,
Wasser, Eis werden kräftig ausgeschenkt. An der Decke des Busses sind Halteleinen
gespannt, damit man während der Fahrt sich festhalten kann und das ist nötig! Kaum
losgefahren hat jeder einen vollen Becher in der einen Hand, die zweite an der
Sicherheitsleine und dann geht das Tanzen los. Der ganze Bus schwankt und der Busfahrer
hält sich gähnend am Lenkrad fest. Mit 10-20 Km/h rasen wir durch Panama-City. Alles ist
ausgelassen und mit ohrenbetäubender  Musik ziehen wir tanzend durch die Nacht. Überall
wird uns zu gewunken, da die Busse sehr auffällig und natürlich unüberhörbar sind. Nach 1
Std wird am Straßenrand Halt gemacht, damit die tobende Gesellschaft mal frische Luft
schnappen kann. Dann geht es weiter und gegen 24 Uhr sind wir mit geschädigtem Gehör
zurück am Ausgangspunkt. Die 20 min Fußweg zum Dingi tun uns gut, wieder einen klaren
Kopf zu bekommen und  uns an die Stille zu gewöhnen. Ein verrückter aber lustiger Abend.
Auf der Destiny angekommen, brauchen wir dringend noch einen Absacker.