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San Blas, Inseln, Panama
Mittwoch, 13. Januar 2010
Auszüge aus Udo’s Bericht:
13:00 Wir lichten den Anker und fahren
südwestlich aus dem Korallenriff und
bewegen uns nach Westen, Richtung
Islas Porvenir, wo wir einen Ankerplatz
aufsuchen wollen,  um morgen dort
Ingrid abzuholen. Wir setzen die Genua
und lassen uns an traumhaften Inseln
vorbeitreiben.
Wunderschön!!!!!
Inseln mit 10, manchmal 20 Palmen
sehen wir, dazwischen 1 oder 2 Häuser
darauf, in denen die Kunas leben.
Zwischendurch sehen wir einzelne
Häuser mitten im Meer stehen, die von
ein paar Meter Sand umgeben sind. Das
sind wahrscheinlich die ersten, die bei weiter steigendem Meeresspiegel verschwinden
werden. Das Paradies der Kunas , wie lange wird es das noch geben? Die Sonne steht hoch
am Himmel und die Farben des Meeres werden immer intensiver. Sie wechseln von tiefem
Blau ins Türkis. Oft stehen kleine Lagunen unmittelbar vor den Inseln in Farben, die man
gar nicht beschreiben kann.
16:00 Vor uns eine kleine Insel, auch nur ein paar hundert Meter groß, der Flughafen der San
Blas-Inseln! Porvenir, hier wird Ingrid morgen früh landen! Wir fahren unter Genua  durch
die Korallenriffe. Kurz vor der Insel wird das Segel eingeholt und wir steuern unter Motor die
letzten Meter auf den „Flughafen“ zu. Ich kann mir nicht vorstellen, dass hier ein Flugzeug
landen kann. Der Flughafen ist komfortabel ausgestattet! Ein roter Windsack für die
Windanzeige und eine Hütte als Tower! 100 m vor der der Landebahn und 50 m vor dem
Strand fällt der Anker bei 8,5 m Tiefe. Wir geben 40m Kette. Die Destiny liegt sicher.
Ein Einbaum kommt auf uns zugepaddelt. Darin sitzen drei Frauen, sie kämpfen sich durch
die Wellen. Sie machen am Heck der Destiny fest. Wolfgang lädt sie ein, an Bord zu
kommen. Ein Eimer und eine Tasche werden ausgeladen und die Damen kommen an Bord.
Eine 34-jährige Kuna-Frau und zwei Mädchen im Alter von 13 bzw. 16 Jahren setzen sich auf
das „Rentnerbänkchen“ und preisen uns ihre Handarbeiten an. Sehr schöne Molas - das
sind Stickarbeiten aus mehreren übereinander gelegten Stoffen in prächtigen Farben.
Wolfgang ersteht für 45 US$ vier sehr schöne Sets. Katrin unterhält sich mit den
Einheimischen in fliessendem Spanisch! Cola und Kekse schmecken den Dreien besonders
gut. Dann steigen sie wieder in ihren Einbaum und paddeln zurück. Etwas später werden wir
von Kunas mit Obst versorgt und so frischen wir unsere Vorräte auf. Tomaten, Ananas,
Bohnen, Zucchini …
Donnerstag,14.1.2010
6:00 Wolfgang weckt mich, wir wollen rechtzeitig an Land sein, um Ingrid abzuholen. Wir
räumen noch Ingrids Koje frei, Koffer, Schwimmwesten und Kissen werden anderswo
verstaut. Ich hole die nächsten Seekarten unter Ingrids Bett hervor, die wir für das nächste
Leg - Panama bis Galapagos - benötigen.
Die Sonne geht langsam auf. Wir paddeln mit dem Schlauchboot zum Flugplatz, ziehen das
Dingi auf den Strand, damit es von den Wellen nicht weggetragen wird und begeben uns zur
„Landebahn“!  Seit 8 Tagen das erste Mal festen Boden unter den Füssen, ein komisches
Gefühl! Ich schätze 300, 400 m lang ist die Piste, da kann nie ein Flugzeug landen!
Motorengeräusch und da kommt sie schon, ein 2-motoriges Flugzeug, über dem Wasser
angeschwebt, setzt auf, haut die Bremsen und den Umkehrschub rein, dreht am Ende der
Piste und rollt auf uns zu. Ein Ranger drängt ein paar Fluggäste zurück, die wohl nach
Panama City zurückfliegen wollen. Die Spannung wächst, ist sie dabei? Eine kleine Leiter,
keine 6 Tritte, wird zu Boden gelassen. 15, 20 Fluggäste steigen aus, am Schluss Ingrid mit
dem Destiny-T-Shirt bekleidet - wir natürlich auch! Herzliche Begrüßung, wir gehen zum
Zoll, der will nichts von uns, also gehen wir erst mal ins „Inselhotel“, einer mit Reet
gedeckten Hütte, um einen Begrüßungskaffee zu trinken. Ingrid bringt die ersten Bilder der
ARC-Homepage mit und ein Bild der Destiny beim Start in St.Lucia - leider ist das eine
Lagoon. Wolfgang ist entsetzt!
Wir verstauen das Gepäck im Dingi und paddeln zurück zur Destiny. Katrin und Henning
haben inzwischen das Frühstück vorbereitet und eines der letzten Brote aufgebacken. Bald 
müssen wir selbst backen! Bei Kaffee und Tee werden die Neuigkeiten ausgetauscht!
11:00 Leinen los, unter Motor geht es durch die Korallenriffe Richtung Cayos Chichime, wo
sich alle Schiffe am 16.1. zu einem Pot-Luck treffen und eine Beachparty stattfindet. Es ist
sehr spannend, durch die Korallenriffe zu fahren, man muss genau die unterschiedlichen
„Wasserfarben“ kennen, um den freien Weg zu finden, ansonsten läuft man auf ein Riff und
mit den Biestern ist nicht zu spaßen, die reißen einem leicht den Schiffsrumpf auf! Vorbei
geht es an kleinen Inseln mit traumhaften Stränden und Lagunen.
12:00 Vor einer schmalen, lang gezogenen Insel, nur ein paar Meter breit, fällt der Anker für
die nächste Nacht.
Garmin zeigt nach 5,5 sm N 9Grad34.081 und W 78Grad51.794 an. 10 Minuten nach dem
dazu gehörenden Ankerschluck sind alle im Wasser!
14:00 Die Kunas kommen an Bord und zeigen uns zwei Eimer voll Molas vom Feinsten,
wahre Kunstwerke, wir können nicht widerstehen und kaufen! Es wird gehandelt, am Schluß
siegt der Kuna und wir sind etliche US$ los!
16:00 Alle haben sich hingelegt, es ist still und ich kann kaum aufhören meine Eindrücke
wiederzugeben!
Liebe Grüße aus dem Paradies und mitten drin die Destiny!
Samstag, 16. Januar 2010; Tag 11, Rendezvous auf Chichime Island
Heute ist Rendezvous auf Chichime Island, eine kleine Insel, kaum 3sm von unserem
Ankerplatz der letzten 2 Tage entfernt. Von ARC organisiert treffen sich hier das erste Mal
alle Schiffe der ARC-World. Geplant ist ein Pot-Luck-Dinner. Dazu bringt jeder etwas zu
essen mit, Getränke können bei den Kunas gekauft werden.
13:00 Mit einer großen Schüssel bewaffnet - Hähnchenbeine mit Alu- Schleife garniert,
Ingrid’s Kartoffelsalat in der Mitte und außen rum Krautsalat - fahren wir alle im Dingi zur
Insel.
Wir werden mit einer Kokosnuss, die der Häuptling der Insel mit einer Machete aufschlägt
und ein ARC-Eventmanager mit weißem Rum auffüllt, empfangen. Wir stellen unsere
Schüssel auf den Dorftisch - nach zehn Minuten sind alle Hähnchenbeine weg, weil die
ARC’ler auf ihren “halben” Schiffen keine vernünftigen Kühlschränke haben und somit
deren Fleischvorräte aufgebraucht sind...
Etwa zwei Hände voll Kunas haben sich unter uns gemischt, die Hälfte davon Kinder. Die
Kuna sind kleinwüchsige, schlanke Gestalten mit kurzen Beinen, kräftigem Oberkörper und
einem übergroßen Kopf mit scharfkantigem Gesicht und mitten drin die typische Adlernase.
Die Erwachsenen werden kaum größer als 150 cm. Zwei Frauen in bunten Molatüchern und
farbenprächtigen Beinbekleidungen um die Waden, halten sich am Rand der Gruppe auf.
Eine sitzt in einer Hängematte und stickt an einer Mola, die andere stillt ein paar Monate
altes Kind. Das Alter der Frauen ist schwer einzuschätzen, sie sehen bedeutend älter aus
als sie wahrscheinlich sind. An einem kiosk-ähnlichen Stand, der so gar nicht zu den acht
ärmlichen Bambushütten passen will, verkaufen zwei Kinder lauwarmes Bier... Die ARC-
Eventleute bedanken sich im Namen aller beim Stammeshäuptling für die Gastfreundschaft
und übergeben ihm ein Bild mit den Flaggen aller Nationen, die an der ARC-World
teilnehmen. Danach wird ein kurzes Breefing für die nächste Etappe (Shelter Bay Marina,
Colon) abgehalten. Wir sind nur noch zwei Gruppen, die an zwei Tagen geschleust werden.
Wir sind in Gruppe 1 und unser Schleusvorgang wird am 23.1.2010 stattfinden. Man kann
alles im Internet über eine Webcam an der Schleuse verfolgen. Darüber später mehr.
16:00 Wir verlassen die Kunas und ihre eindrucksvolle Insel und fahren zur Destiny  zurück.
An Bord ist schnell eine Suppe aus Resten und Würstchen zubereitet. Bei einem guten
Schluck lassen wir die heutigen Eindrücke nochmals auf uns wirken. Auf dem PC sehen wir
uns die 140 Bilder an, die ich heute geschossen habe.
19:30 Alles geht schlafen, es kehrt Ruhe auf der Destiny ein !
Sonntag, 17. Januar 2010;  Tag 12, segeln und ankern zwischen den San Blas Inseln
10:00 Henning backt  sein von Katrin angepriesenes Brot: ca. 1kg whole wheat flour, 3
Teelöffel Hefe, 2 Teelöffel Zucker und 1 Teelöffel Salz werden gut mit dem Mehl verrührt und
danach mit etwa 650 ml Wasser zu einem Teig geknetet. In unserer großen Backschüssel
geht der Teig zugedeckt ca. 1 bis 2 Std. Zwischendurch wird er mehrmals liebevoll geknetet!
Danach den Backofen vorheizen und bei mittlerer Temperatur ca. 1 Std backen. Klopfprobe:
beim Klopfen auf die Unterseite des Brotes muß dies einen satten dunklen Ton ergeben,
dann ist das Brot fertig! Es riecht verdammt gut aus der Kombüse!
13:15 Nach dem Frühstück, Baden, Schnorcheln, Tagebuch schreiben, wird der Anker
gelichtet und wir verlassen Chichime mit seinen freundlichen Kunas.
14:15 Der Anker fällt bei 3,5 Meter Wassertiefe. Wir geben 30m Kette, lassen die Destiny
durch den Wind zurücktreiben, befestigen den Hahnepot an der Kette, geben noch als
Entlastung zwei lose Meter Kette dazu, damit kein Druck auf der Rolle am Bug, über den die
Kette läuft, entsteht!
Alle können dem unwiderstehlichen Geruch des  Brotes nicht standhalten und eines der
beiden leckeren Brote wird mit Butter, Salami und Bier niedergemacht!
Neben uns liegt Chessie mit Jutta und Jochem Doehne. Später kommen sie mit dem Dingi
zu uns rüber. Bei einem Begrüßungsschluck, werden die Erlebnisse der vergangenen Tage
ausgetauscht. Wir hörten, dass bei vielen Yachten auf der Hochseestrecke einiges kaputt
gegangen ist. Vielleicht gibt es Geschäfte für Henning!